• Helmar Wodtke
    Helmar Wodtke
    2020-03-09

    Mhm, nicht immer noch, sondern wieder mehr. Das hat wenig mit dem weiblichen Geschlecht an sich zu tun, sondern eher mit der Sonderform Mutter von Kindern unter 10 Jahren. Die werden (wie die Väter natürlich auch) im Moment ziemlich gesellschaftlich unter Druck gesetzt, "alles" richtig zu machen und stehen vor 1000 verschiedenen Handlungsanweisungen - sagen wir mal von "lass impfen" bis "nie impfen, gehe zur Masernparty". Also letztens erst in der Umgebung "Im Namen aller Mütter ..." solle ein Meeting von 17:00 auf 11:00 verlegt werden, weil sie ihren 8jährigen (sie ist eine Mutter mit einem Kind) gerne ins Bett bringen möchte. Die andere Mutter (3 Kinder, auch in dem Alter und noch ein wenig älter) kann nun nicht teilnehmen, weil die arbeitet außerhalb bis 16:00. Die hat aber Migrationshintergrund und wehrt sich nicht. Ein anderer kann auch nicht und überhaupt entstehen ziemliche Unannehmlichkeiten durch den Drang danach, das Bäuerchen vom 8jährigen Söhnchen zu sehen ;) Also es gibt schon Gründe, warum das heute wieder neu auftaucht. Das liegt am Druck auf die Familien, die dann den Arbeitsalltag durcheinanderbringen können. Die emanzipierte Frau ist heute eben nicht mehr emanzipiert in der Art sie "kann" arbeiten, sondern muss arbeiten, um ihre Familie in der Stadt durchzubekommen. Papas Einkommen reicht in Ballungszentren heute häufig nicht alleine. Und Oma und Opa sind mit ihren Pensionen auf Weltreise. Auch wenn Gleichberechtigung in letzter Zeit wirklich enorme Fortschritte gemacht hat, sogar Gleichbehandlung - die Emanzipation wird gesellschaftlich im Moment gebremst. Sagt auch meine Frau, die ist eine alte 80er/90er-Emanze, sieht die Entwicklungen im Moment aber eher kritisch. Wird auch selten reflektiert.

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